Die Welt hinter der Welt
Die Reihe «Die Welt hinter der Welt» von Nina Herold, Künstlerin in Bonn, zeigt, was sich unter einer scheinbar ruhigen Oberfläche abspielt: Macht, Herkunft, Glaube, Identität und die inneren Kämpfe des Menschen. Weltkugeln in tätowierten Händen verweisen auf globale Geflechte von Einfluss, Loyalität und Verbrechen – Zeichen und Codes aus Russland, Europa, Mexiko und Japan verraten Zugehörigkeit und Rang.
In anderen Bildern tauchen Heilige der Unterwelt aus Südamerika auf, etwa Santa Muerte oder Malverde, Symbolfiguren für Schutz, Gefahr und einen möglichen Neuanfang. Ein grossformatiges, fast surreal wirkendes Portrait, angelehnt an eine Selbstfotografie ihres Grossvaters, berührt Themen wie Geheimnisse, Vergangenheit und die Frage nach dem eigenen Namen.
Schliesslich rückt auch die Corona-Zeit ins Zentrum ihrer Malerei: eine Phase, in der Welten und Zukunftsbilder ins Wanken gerieten und Menschen nach Orientierung suchten. Māori-Tätowierungen stehen hier für Stärke und Zusammenhalt, während in einer rasenden Lichtkugel Zukunft, Universum und Ungewissheit aufeinanderprallen.