Malcollagen
Nina Herold richtet ihren Blick auf das Verborgene hinter alltäglichen Gegenständen. In ihren Malcollagen nutzt sie gefundene Materialien und Fragmente, um daraus mit Farbe Kompositionen entstehen zu lassen, die Schönheit und Bruch zugleich sichtbar machen.
Der Gummihandschuh wird in diesem Zusammenhang zu einem Sinnbild für monotone Arbeit, Abhängigkeit und Unterdrückung. Er steht stellvertretend für Frauen, die im Hintergrund putzen, schuften und oft übersehen werden. Gleichzeitig liegt in diesem einfachen Haushaltsgegenstand auch ein leiser Wunsch nach einer besseren Zukunft – nach Anerkennung und ein gerechter Platz, der Frauen zusteht.
In Nina Herolds Malcollagen treffen Malerei und poetische Momente aufeinander. Schnittkanten, Requisiten und Farbschichten wirken wie eigene Figuren in einem stillen Bühnenstück. So werden vermeintlich profane Dinge zu Zeugen, die eine Geschichte erzählen – Geschichten hinter dem Offensichtlichen.